Solarparks sind aktuell die Wachstumstreiber beim Ausbau der Photovoltaik in Deutschland: Insgesamt 2.981 Megawatt Leistung sind im ersten Halbjahr 2025 bundesweit auf Freiflächen hinzugekommen – ein Plus von zehn Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2024. Die Zahlen stammen aus dem Solar-Monitor der Fachagentur Wind und Solar, einer regelmäßig aktualisierten Zusammenstellung von Daten über die Inbetriebnahmen neuer Parks. »Die Daten zeigen deutlich, dass das Segment der Solarfreiflächenanlagen in Deutschland stärker wird und sich gegen den Gesamttrend entwickelt«, kommentiert Dr. Antje Wagenknecht, Geschäftsführerin der Fachagentur, die Halbjahresbilanz.
Dabei führt Bayern das Ranking der Bundesländer mit großem Abstand an: Solarparks mit einer Gesamtleistung von 1.120 Megawatt wurden dort in den ersten sechs Monaten des Jahres installiert. Es folgen Baden-Württemberg mit 326 Megawatt und Sachsen mit 319 Megawatt. Daneben fallen besonders einzelne Bundesländer im Nordosten auf, die im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 starke Zuwächse verzeichnen: So hat sich etwa der Zubau in Mecklenburg-Vorpommern mit einem Anstieg von 49 auf 179 Megawatt mehr als verdreifacht (plus 259 Prozent), in Sachsen-Anhalt kletterte er um 144 Prozent und in Brandenburg um 70 Prozent. Ebenfalls gesteigert haben sich Niedersachsen mit einem Plus von 41 Prozent und Nordrhein-Westfalen mit einem Plus von 35 Prozent.
Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Fachagentur zeigt die hohe Akzeptanz der Bevölkerung für Solarparks. Demnach halten 71 Prozent der Befragten die Nutzung und den Ausbau der Anlagen für »sehr wichtig« oder »eher wichtig«. 67 Prozent stehen dem für die Energiewende notwendigen Ausbau zudem positiv gegenüber. Dabei wächst die Akzeptanz für Anlagen im Wohnumfeld mit den eigenen Erfahrungen: Von diejenigen, die Solarparks aus der Umgebung kennen, sind 70 Prozent mit den Anlagen einverstanden; ohne Vorerfahrung befürworten 62 Prozent den Bau im direkten Wohnumfeld.
In der Umfrage fällt auf, dass die Menschen die Einstellung anderer Gemeindemitglieder gegenüber Solarparks negativer einschätzen, als sie tatsächlich ist. So lehnen nur 33 Prozent die Parks im eigenen Wohnumfeld tatsächlich ab. Die Befragten schätzten jedoch, dass dies auf 54 Prozent zutrifft. »Die Befragung zeigt, dass die Befürwortung für Photovoltaik-Freiflächenanlagen von Menschen deutlich unterschätzt wird«, sagt Geschäftsführerin Dr. Antje Wagenknecht. »Wahrgenommene Ablehnung und tatsächliche Meinung klaffen auseinander.«
Für die Nutzung von Solarparks spricht aus Sicht der Befragten besonders, dass sie unabhängiger von Energieimporten machen, zu einer sicheren Stromversorgung beitragen und langfristig für günstigere Energiepreise sorgen als Kohle, Öl, Erdgas oder Atomenergie. Als mögliche Probleme gelten vor allem die Flächenkonkurrenz mit der Landwirtschaft, die Veränderung des Landschaftsbildes und eventuelle Auswirkungen auf die Natur. Mit den passenden Kompensationsmaßnahmen lässt sich allerdings einiges dafür tun, dass Solarparks zu wertvollen Strukturelementen für die Tier- und Pflanzenwelt werden, während insbesondere Agri-PV-Anlagen die kombinierte Nutzung der Flächen für Landwirtschaft und Solarenergie erlauben.