»Die Windenergie an Land hält die hohe Dynamik des vergangenen Jahres, alle wichtigen Indikatoren entwickeln sich positiv«, kommentiert Bärbel Heidebroek, Präsidentin des Bundesverbandes Windenergie (BWE), die Quartalszahlen der Fachagentur Wind und Solar zum Ausbau an Land. Windräder mit einer Gesamtleistung von mehr als vier Gigawatt hatten die Behörden bis Ende März 2025 genehmigt, mehr als jemals zuvor in den ersten drei Monaten eines Jahres und sogar 53 Prozent mehr Leistung als im Vorjahreszeitraum. Es ist zudem das dritte Quartal in Folge, in dem die Vier-Gigawatt-Marke überschritten wurde. Laut BWE besonders erfreulich: Die Dauer der Genehmigungsverfahren für zukünftige Windparks hat sich vonseiten der Behörden weiter verkürzt. »Trotz der Fülle an Genehmigungsanträgen ist die durchschnittliche Bearbeitungsdauer erneut zurückgegangen und liegt jetzt bei 18,7 Monaten im Mittel«, berichtet Bärbel Heidebroek. Die noch von der Ampel-Regierung angeschobenen Planungsbeschleunigungen zeigen also Wirkung.
Die Effektivität der jüngsten Reformen ist auch beim anziehenden Zubau zu erkennen: Nach Angaben der Fachagentur gingen in den ersten drei Monaten des Jahres Windräder mit einer Nennleistung von rund einem Gigawatt neu ans Netz. Das entspricht etwa einem Drittel des gesamten Vorjahreszubaus. Besonders dynamisch entwickelt sich der Ausbau in Nordrhein-Westfalen. Mit 1,7 Gigawatt wurden dort bis Ende März 43 Prozent der bundesweit neu zu errichtenden Gesamtleistung genehmigt, ein Spitzenwert. Beim Zubau liegt das bevölkerungsreichste Bundesland ebenfalls vorn: 64 Neuanlagen mit insgesamt 342 Megawatt haben hier im ersten Quartal den Betrieb aufgenommen. Die Plätze zwei und drei gehen an Niedersachsen mit 266 Megawatt und Brandenburg mit 148 Megawatt.
Auch die Standorte der acht Windparks, für deren Bau Energiekontor bei der Februar-Ausschreibung der Bundesnetzagentur grünes Licht erhalten hat, befinden sich in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Brandenburg. Die drei Bundesländer zählen zu den deutschen Schwerpunktregionen, in denen das Unternehmen Wind- und Solarparks projektiert. Alle acht bezuschlagten Projekte zusammen werden über eine Nennleistung von rund 192 Megawatt verfügen.
An den Ausschreibungen der Bundesnetzagentur können sich Betreiber mit bereits genehmigten Projekten beteiligen. Wie bereits im August und November des vergangenen Jahres wurde auch das im Februar zur Verfügung stehende Volumen von 4.094 Megawatt Onshore-Leistung voll bezuschlagt. Für die kommenden Ausschreibungsrunden dürften ebenfalls genügend Projekte zur Verfügung stehen: Bundesweit liegen laut Fachagentur Wind und Solar aktuell Genehmigungen für 4.870 Anlagen mit 28 Gigawatt Nennleistung vor; davon haben 18,8 Gigawatt bereits einen Zuschlag bei einer Auktionsrunde erhalten.
»Die Zuschläge stellen sicher, dass der energiepolitische Ausbaupfad umgesetzt wird, und liefern zugleich einen starken industriepolitischen Impuls in die gesamte Wertschöpfungskette«, sagt BWE-Präsidentin Bäbel Heidebroek. Erfahrungsgemäß würden Zuschläge nach durchschnittlich 24 Monaten umgesetzt. »Aus dem Aufwärtstrend bei Genehmigungen und Ausschreibungen der Windenergie an Land werden mehr Beschäftigung und höhere Wertschöpfung in der Hersteller- und Zuliefererkette resultieren. Die neue Bundesregierung hat es in der Hand, diesen Erfolg fortzusetzen, indem sie Planungssicherheit gewährleistet.«