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Wind und Sonne im Preisvorteil

News vom 28.08.2025

Sie verringern unsere Abhängigkeit von fossilen Rohstoffimporten und schwankenden Preisen, verbessern die Energiesicherheit und sind preislich wettbewerbsfähig: Die wirtschaftlichen Argumente für erneuerbare Energien sind heute überzeugender denn je. Das zeigt der aktuelle Bericht der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (Irena) über die Kosten der regenerativen Stromerzeugung im Jahr 2024 deutlich. Insgesamt 91 Prozent der Erneuerbaren-Projekte, die im vergangenen Jahr weltweit neu in Betrieb gegangen sind, waren bereits günstiger als neue Kraftwerke auf Basis fossiler Brennstoffe. Dabei lagen die Kosten für Photovoltaik im Schnitt 41 Prozent unter den günstigsten fossilen Optionen; bei der Windkraft an Land waren es sogar durchschnittlich 53 Prozent.

»Betrachtet man alle derzeit in Betrieb befindlichen Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien, so beliefen sich die eingesparten Kosten für fossile Brennstoffe im Jahr 2024 auf bis zu 467 Milliarden US-Dollar«, sagt Francesco La Camera, Generaldirektor der Irena. »Neue erneuerbare Energiequellen sind fossilen Brennstoffen in puncto Kosten überlegen und bieten einen klaren Weg zu bezahlbarer, sicherer und nachhaltiger Energie.« Dieser Fortschritt sei jedoch nicht garantiert, betont La Camera und verweist auf die zunehmenden geopolitischen Spannungen, Handelszölle und Engpässe bei der Materialversorgung. »Um die Erfolge der Energiewende zu sichern, müssen wir die internationale Zusammenarbeit stärken, offene und stabile Lieferketten sichern und stabile politische und investitions­politische Rahmenbedingungen schaffen – insbesondere in den Entwicklungsländern.«

Um einen stabilen Rahmen bemüht sich auch die deutsche Bundesregierung, die im Juli ein Gesetz zur Umsetzung der europäischen Erneuerbare-Energien-Richtlinie RED III auf den Weg gebracht hat. Damit sollen Genehmigungen für Projekte der Energiewende in Zukunft schneller und digital erfolgen können. Zentral ist hierbei die Ausweisung sogenannter Beschleunigungsgebiete für Windenergie an Land. Auf diesen Flächen können Projekte zukünftig in einem vereinfachten Verfahren genehmigt werden. Damit schafft das Gesetz eine Anschlussregelung für die EU-Notfallverordnung, deren Genehmigungserleichterungen Ende Juni ausgelaufen sind. »Projekte für erneuerbare Energien, die wichtige Investitionen in den Klimaschutz und den Standort Deutschland bedeuten, kommen damit auf die Überholspur«, so Bundesumweltminister Carsten Schneider.

Dank der Maßnahmen, die schon die Vorgängerregierung umgesetzt hatte, nimmt der Onshore-Zubau in Deutschland inzwischen weiter Fahrt auf: 409 Anlagen mit zusammen 2,2 Gigawatt Nennleistung gingen nach Angaben der Fachagentur Wind und Solar im ersten Halbjahr 2025 neu in Betrieb – so viele wie seit 2017 nicht mehr. Und auch die Aussichten für den weiteren Ausbau sind gut: So haben die Genehmigungen mit 7,8 Gigawatt Windkraftleistung im ersten Halbjahr einen Rekordwert erreicht. Hinzu kommen Projekte mit insgesamt 7,5 Gigawatt, die in den ersten beiden Ausschreibungsrunden des Jahres von der Bundesnetzagentur bezuschlagt wurden – darunter auch zwölf Projekte von Energiekontor. »Wenn sich diese Entwicklung so fortsetzt, sind bis zum Ende des Jahres Zuschläge in Höhe von rund 14.400 Megawatt möglich«, meint Bärbel Heidebroek, Präsidentin des Bundesverbands Windenergie. Ausreichend Genehmigungen seien vorhanden.